Das Geschäft mit der Prohibition
Wer sich mit dem Thema Prohibition schon einmal auseinander gesetzt hat, kam bestimmt früher oder später zu der Frage „Wem nutzt Prohibition eigentlich?“ Weil die meisten Drogenvergehen auf Cannabis zurückzuführen sind denken die meisten Leute zunächst an die Pharmaindustrie. Aber das Thema ist weitaus komplexer und es gibt tatsächlich unzählige Wirtschaftszweige die von einem Hanfverbot profitieren. Ich werde versuchen in diesem Beitrag so viele Lobbys wie möglich beim Namen zu nennen.
Waffenhersteller:
Allein in Mexiko hat der sogenannte „War on Drugs“ zwischen 2006 und 2014 über 70´000 Tote gefordert. Das ist nicht nur für amerikanische Waffenlieferanten ein gutes Geschäft sondern auch für deutsche:
http://youtu.be/StEpZv_XThI
Jede Waffe und jede Kugel spült Geld in die Kassen der Waffenindustrie, welche wohl kaum an einer liberalen Drogenpolitik interessiert sein dürfte.
Therapieeinrichtungen:
Bei Verstößen gegen das BtMG können Gerichte einen Teil der Strafe in eine Drogentherapie umwandeln. Diese Therapie wird dann in der Regel nicht in einer staatlichen Einrichtung vollzogen, sondern von Vereinen oder privaten Unternehmen die staatlich anerkannt sind nach §§ 35, 36 BtmG. Es versteht sich eigentlich von selbst das Delinquenten vor Gericht häufig eine Suchterkrankung vor heucheln um die Zeit im Gefängnis zu verkürzen und dafür in eine Therapieeinrichtung zu kommen.
MPU-Kurse:
Nehmen wir an jemand hat am Montag gekifft und wird am Dienstag mit dem Auto von der Polizei angehalten. Ein Drogentest schlägt positiv an und der Führerschein wird entzogen. Meist wird im Anschluss ein Abstinenznachweis von 12 Monaten gefordert (Urintest oder Haartest). Das kostet eine menge Geld aber war der MPU-Lobby bei weitem noch nicht genug. Fast jeder der wegen Drogen MPU machen musste wird, egal wie gut er abgeschnitten hat, noch dazu genötigt einen Kurs für drogenauffällige Fahrer zu besuchen. Dieser Kurs kostet dann nochmals hunderte von Euros und wird meist von den selben Unternehmen angeboten für die die Psychologen arbeiten welche zuvor die Leute dort hingeschickt haben. Läuft es wirtschaftlich nicht so gut? Kein Problem, die Psychologen sorgen schon dafür das ihnen die Arbeit nicht ausgeht! http://www.tuev-sued.de/pluspunkt
Pharmaindustrie:
Gerade bei schweren chronischen Erkrankungen die mit starken Schmerzen einhergehen, sind Medikamente oft sehr teuer und auf der anderen Seite für die Pharmaunternehmen sehr rentabel. Cannabis ist sogar von der deutschen Regierung als Arzneimittel anerkannt, dennoch wurde in der Vergangenheit alles dafür getan um Schwerkranken den Zugang zu erschweren. Erst dieses Jahr wurde gerichtlich festgelegt das unter bestimmten Umständen Schwerkranke Cannabis anbauen dürfen: http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/cannabis-fuer-schwerkranke-gericht-erlaubt-erstmalig-anbau-a-982244.html
Das sind schon mal einige Einrichtungen die von einem Cannabisverbot profitieren. Es gibt sicherlich noch einige mehr, aber ihr könnt ja gerne noch über die Kommentare ergänzen.
Autor: Ultrakon